Im Mai 2025 waren wir auf den Philippinen, um neue Kooperationen im Bereich Ermittlungen gegen Menschenhandel aufzubauen.
Dabei kamen wir in Kontakt mit der NGO Exodus Philippines - einem engagierten Team von derzeit acht Personen, das in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und dem NBI (National Bureau of Investigation) eigene Ermittlungen durchführt, um Täter zu verhaften und Kinder zu befreien.
Exodus hatte nach den politischen Veränderungen in den USA und dem Wegfall von Fördergeldern große finanzielle Schwierigkeiten. Zum Zeitpunkt unseres Treffens waren sie nicht mehr in der Lage, laufende Ermittlungen fortzusetzen, obwohl einige Fälle kurz vor dem Abschluss standen.
Wir entschieden uns, eine Partnerschaft mit Exodus einzugehen und die Kosten für weitere Ermittlungen und operativen Einsätze zu übernehmen.
Nur eine Woche nach unserer Vereinbarung konnten wir gemeinsam einen ersten Fall abschließen. Zusammen mit einer Task Force des NBI und dem Exodus-Team fuhren wir in ein Dorf in der Provinz Pampanga. Dort verhafteten wir eine Frau, die ihre beiden Töchter im Alter von acht und zehn Jahren an pädokriminelle Täter verkauft hatte.
In den folgenden drei Monaten führte die Gruppe fünf operative Einsätze durch und konnte dabei 16 Kinder befreien. Unsere Partner von Exodus sind besonders im Bereich OSEC (Online Sexual Exploitation of Children) hoch spezialisiert: Sie sind darin geschult, Täter aus dem Internet in die reale Welt zu verfolgen und so festsetzen zu lassen.
Durch ihre Expertise werden die Mitglieder von Exodus regelmäßig eingeladen, Fortbildungen für die Polizei abzuhalten. So wird ihr Wissen weitergegeben und multipliziert mit dem Ziel, noch mehr Kinder vor Missbrauch und Ausbeutung zu schützen.